Zwischen Haut und Himmel

Du stehst vor zwei Frauen, die dir zeigen, was es heißt, Mensch zu sein.

Siehst du die eine, die hart und stark erscheint? Und die andere, sanft und verletzlich? Sie gehören zusammen – wie zwei Seiten derselben Medaille.

Vielleicht kennst du dieses Gefühl – zwischen dem, was du sein sollst, und dem, was in dir brennt. Diese leise Erwartung, immer sanft zu sein, immer zu lächeln, niemals zu viel Raum einzunehmen.

Aber spüre mal genauer hin: Da ist noch mehr in dir. Diese kraftvolle, wilde Seite, die sich zeigen will.

Die beiden Gestalten vor dir flüstern: Es ist okay. Du darfst dich in deiner ganzen Bandbreite zeigen.

Zart und stark. Still und laut. Weich und unnachgiebig.

Zwischen Haut und Himmel schwebst du – zwischen deinen vielen Facetten.

Nimm dir diesen Moment. Spüre, wie beide Kräfte in dir tanzen. Das eine existiert nicht ohne das andere.

Deine Sanftheit macht dich nicht schwach. Deine Stärke macht dich nicht hart.

Du bist vollständig, wenn du all deine Farben lebst.


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Ein Blick hinter die Leinwand

Manche Bilder entstehen nicht aus einem Plan, sondern aus einer Sehnsucht.

Dieses hier kam zu mir in einer Zeit, in der ich mich selbst kaum greifen konnte. Ich fühlte mich aufgeteilt – stark und verletzlich zugleich.

Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als ich den ersten Pinselstrich gesetzt habe. Ich wusste nicht, wer diese Frau war, die sich da zeigte. Nur, dass sie dringend rauswollte.

Wie viele meiner Bilder kam auch dieses nicht aus dem Kopf, sondern aus einem Traum.

Eine flüchtige, kraftvolle Vision – zwei Frauen, verbunden auf eine Weise, die ich erst später verstand.

Ich malte einfach. Und es floss. Fast wie von selbst.

Tagelang habe ich sie nur beobachtet – wie sie entstand, wie sie forderte, wie sie sich verweigerte, wenn ich versuchte, sie zu kontrollieren. Manche Pinselstriche fühlten sich an wie ein Gespräch. Manche wie ein Gebet.

Dann, irgendwann, kam die zweite Frau dazu. Ganz leise, fast zögerlich.

Und plötzlich war mir klar: Das bin ich. Beide.

Ich habe dieses Bild nicht geplant. Es hat mich gemalt. Und was dabei herauskam, war nicht perfekt – aber es war wahr.

Und doch fehlte etwas. Etwas, das alles zusammenhält. Etwas, das zeigt, wer sie geworden ist. Ganz am Ende, fast beiläufig, malte ich die roten Linien um ihre Augen. Für mich waren sie ein Symbol. Ein Symbol von innerer Kraft, von Klarheit, von Mut.

Vielleicht erkennst du dich in ihr.

Oder in der, die hinter ihr steht.

Vielleicht erinnerst du dich beim Hinschauen an etwas, das du lange in dir getragen hast – aber nie ganz sehen durftest.

Vielleicht ist es das, was wir alle suchen:

einen Ort in uns, an dem alles da sein darf.

Und genau dort beginnt die Rückkehr zu uns selbst.